Beate hat geschrieben:@ Petra
In dem Link geht es nicht darum, ob Rassehunde oder Mischlinge gesünder sind.
Es geht darum, dass viele einen Rassehund wollen, aber möglichst billig.
Wir versuchen hier in unserem Forum Aufklärung zu betreiben in der Hoffnung, dass jemand dann eben nicht zum Vermehrer geht, sondern zum seriösen Züchter. Hier in diesem Bereich können auch Gäste lesen und nicht nur angemeldete User.
Leider wissen manche Menschen immer noch nicht, dass es eine regelrechte Welpen-Mafia gibt.
Also bitte... wenn Du diskutieren möchtest, ob Rassehunde oder Mischlinge gesünder sind, mach doch dafür einen Thread auf.
Mir ist Aufklärung sehr wichtig und ich möchte in meinem Thread KEIN OT haben !!!
Es tut mir leid, wenn mein Beitrag so rüberkam, als wollte ich den Thread ins OT treiben. Mir ging es nicht darum,
eine Diskussion pro oder contra Rassehund bzw. Mischling anzuzetteln, sondern bezogen auf den verlinkten TV-Beitrag darum, sachlich und neutral hervorzuheben, dass man auch beim Züchter einen kranken Hund erwischen kann, weil die Gesetze der Genetik auch für den Züchter gelten - nicht nur für den Vermehrer. Man kann und wird auch bei aller Vorsorge immer mal wieder einen Hund beim Verbandszüchter erwischen, der halt doch HD, Aortenstenose oder PRA hat. Wenn man sachlich argumentieren will, muss man auch zugeben, dass man durchaus gute, fitte und gesunde Billigwelpen erwischen kann - wenn man das nötige Glück hat. ABER:
- man muss wissen, welches Elend für die Zuchttiere und belastete Welpen man mit dem Kauf so eines Welpen fördert und
- dass der Welpe mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keinen angemessenen Start ins Leben hatte. Die Wahrscheinlichkeit ist also hoch, dass man für wenig Geld viele Probleme kauft.
Meine Meinung ist, dass man hier keine (veterinär-)medizinische Diskussion führen sollte, sondern eine ETHISCHE.
Alles andere wird meiner Ansicht nach dem Thema nicht gerecht. Die Sache mit dem Golden Retriever lenkt, wenn man
ehrlich ist, in eine völlig falsche Richtung. Unter der Welpenmafia leiden alle (!) Hunderassen und -mischrassen, die diese Typen in die Finger kriegen - das beweist allein schon die Tatsache, dass viele Mixe unerfahrenen Käufern als vermeintliche Rassehunde angedreht werden. Aber darum geht es doch nicht! Wer billig will, will regelrecht betrogen werden. Das Elend ist für den Chihuahua-Zwergpinscher-Mix (grad schwer im Kommen!) genau so groß, wie für den French Bulldog aus "Billigproduktion". Das Problem: für all die Hunde, die die Welpenmafia produziert, gibt es eine Nachfrage - und die bestimmt das Angebot.....
Was mich - mit Verlaub - stinkwütend macht, ist, dass es dreiste Hundehändler gibt, die (vorzugsweise in östlichen Nachbarländern) Hunderassen züchten, deren Einfuhr und Import in die Bundesrepublik per Gesetz verboten (!) sind, die die
dreist wie nix hier in allen möglichen Internetplattformen anbieten mit Handynummern und Fotos und teilweise sogar mit Daten, die jede Verfolgung zu einem Kinderspiel werden lassen - und keiner stoppt sie. Hat die Staatsanwaltschaft keinen Computer? Surfen Vollzugsbeamte nicht im Net? Besteht nach einer entsprechenden Anzeige tatsächlich ein "Mangel an öffentlichem Interesse" ?Dabei sind die Hunde, die sie nach Deutschland karren fast ausnahmslos Tierheimkandidaten, weil ihre neuen Besitzer keine Haltererlaubnis bekommen. Man kann praktisch drauf warten, dass der Hund im Inland auffällt - und sei's beim Gassigehen. Und dann Mahlen die Mühlen.......Im Regelfall landet der Hund im Tierheim. Eine Vermittlung ist nur für ganz wenige von ihnen möglich, weil besondere Bedingungen für eine legale Übernahme gelten. Ein Großteil verbringt den Rest seines Lebens im TH. Und der Nachschub rollt....Echt makaber, oder nicht?
Mein Fazit: der Fall des kranken Golden aus Billigproduktion ist tragisch. Aber man könnte so einen Hund auch ausserhalb der Hundemafia erwerben. Und: auch bei der Hundemafia gibt's gesunde Welpen. Das gilt für Rassehunde und Mixe und Mixe, die als vermeintliche Rassehunde gehandelt werden. Man könnte eine Wahrscheinlichkeitsrechnung mit vielen Unbekannten anstellen, aber die führt für mich weit am Ziel vorbei!
Die Frage muss heissen: kann ich es aus ethischen Gesichtspunkten heraus vertreten, dass viele Hunde leiden, damit ich
billig und schnell (denn auch die praktisch permanente Verfügbarkeit von Welpen ist ein Teil des "Erfolgsmodells Hundemafia") an meinen Wunschhund komme (und dabei ist es völlig egal, ob das ein Rassehund, ein Mix, ein rassehundähnlicher Mix oder ein ganz spezielles Individuum ist) ?
Ich kann's mir nicht verkneifen: Auch wer diesen einen Welpen "rettet" und sei es in allerbester Absicht, und dafür auch nur einen Cent bezahlt, macht sich mitschuldig!
Im übrigen bezieht sich diese Problematik keineswegs ausschiesslich auf Hunde.
Wenn ihr wollt, erzähl' ich euch eine echt makabere Geschichte über Esel und einige "Handelspraktiken" im Bezug auf die Langohren. Warnung: vorher K....beutel bereithalten.....
Und: im Gegensatz zu vielen anderen, hab ich die "Produktionsmethoden" der Welpenmafia schon mit eigenen Augen gesehen. Ich weiss genau, wovon ich spreche. Und glaubt mir: die Bilder, die da immer gezeigt werden, sind schon die
verträglichere, entschärfte Variante - auch wenn die einem Tierfreund schon das Blut in den Adern gefrieren lassen. Die Wirklichkeit ist viel schlimmer....
Nix für ungut!
Petra mit Leo & Co.