Beitragvon Shanti » 22. August 2010 18:18
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von Shanti » 22. August 2010 18:18
Wenn Du dem Hund jetzt "aus" oder "nein" sagst, ist das genauso als wenn ich Dir auf chinesisch irgendeinen Befehl zurufe - Du hast Null Ahnung, was ich von Dir will. Es dauert eben einige Zeit, bis der Kleine irgendwann das Wort mit seinem Tun verknüpft. Du musst der Kleinen Alternativverhalten anbieten, nicht einfach nur nein und punkt. Grad in dem Alter lassen sie sich noch so herrlich leicht ablenken - und das gilt für alle Belange der Erziehung, egal ob sie in Eure Hände beißt, Schuhe zerlegen will etc.. sag nein und zeig ihr, das sie stattdessen tun darf und lob sie dafür.
Find raus, warum und wann genau sie bellt - schon wenn sie in der Ferne einen Menschen erblickt oder erst, wenn er an ihr vorbei geht? Und genau diesen Punkt, an dem sie zu bellen beginnt, musst Du abpassen und sie ablenken, BEVOR sie denjenigen fixiert und loslegt. Sei´s jetzt durch ein Leckerli, mach mit ihr ein kleines Fangspiel, zeig ihr ein Stöckchen und spiel damit mit ihr oder oder oder. Für jedes ruhige Anschauen des "Bellobjektes" sofort ganz begeistert loben.
Ein Hund, der nicht hört (und ich rede von einem erwachsenen Tier, nicht von einem Baby), ist nicht schlimm sondern hat einen Besitzer, der nicht fähig ist ihm begreiflich zu machen, was von ihm erwartet wird ;-)
Erwarte nicht zuviel von ihr und sieh Deine Amy als das, was sie ist - ein verunsichertes Baby, das von seiner Familie weggerissen und in eine wildfremde Umgebung gepflanzt worden ist, wo lauter Fremde sind, die irgendwas in einer Sprache von ihr wollen, die sie nicht versteht. Sie muss erstmal heimisch bei Euch werden, Vertrauen aufbauen - dann fällt es auch leichter, sich von Dir ablenken oder beruhigen zu lassen. Einfach weil sie dann die Sicherheit hat, dass Du auf sie aufpasst und "gefährliche" Situationen für sie meisterst.
In Sachen Stubenreinheit wünsch ich Dir schon mal gute Nerven - von Hunden, die binnen weniger Tage stubenrein waren, lese ich immer nur vereinzelt in Foren. Die Welpen, die ich kenne und von denen man großteils auch liest, die brauchen mehrere Wochen und oft auch mehrere Monate, bis sie verlässlich rein sind.
Und was die Leine betrifft, die meisten Welpen wollen die erste Zeit nicht von der sicheren Umgebung weg - auch da hilft wiederum nur Geduld. Lass sie sitzen, sich die Welt anschauen, lock sie ein paar Schritte.. und wenn sie so überhaupt nicht will, trag sie ein Stückchen. Am Besten gehst Du immer denselben Weg mit ihr und gibst ihr die Zeit, einfach auch nur mal eine viertel Stunde zu sitzen, die Gerüche und neuen Eindrücke aufzunehmen, minutenlang fasziniert auf sich im Wind wiegendes Gras zu starren und so weiter.. was Welpen halt so machen ;-) Bis ihr mit ihr flotte Spaziergänge machen könnt, wird noch recht viel Zeit vergehen.
Und auch ich würde Dir raten, ohne es böse zu meinen, im Sinne des Hundes drüber nachzudenken, ob alle Beteiligten mit dieser Situation glücklich werden können - Du scheinst wirklich völlig falsche Vorstellungen von den Bedürfnissen und dem Leben mit einem Welpen gehabt zu haben. Aber beeil Dich damit - nicht dass Du jetzt noch zuwartest, der Hund sich immer mehr an Euch hängt und dann muss er doch weg, weil Du nicht klar kommst mit Hunde- und Menschenbaby gemeinsam.