Ultimatum für den „Hunde-Messie“ So droht der Kreis dem 18-fachen „Züchter" aus Kaarst
Von
Günther Classen
14.08.19, 13:17 Uhr
18 Kuvasz Hunde Kaarst
Das sind die 18 Kuvasz-Hunde aus der Haltung des Ehepaars S. an der Kaarster Grünstraße. Die Nachbarn klagen seit Jahren über die Bellerei, den Lärm und den Gestank. Die Tiere leben mit S. im Haus!
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Foto: Repro Classen
Kaarst -
Die Anwohner der Grünstraße warten nach jahrelangem Hunde-Terror mit Spannung darauf, ob der Kreis und die Stadt endlich Ernst machen. Die Ämter haben dem Düsseldorfer Ex-Polizisten Dirk S. ein Ultimatum gestellt: Bis Montag (19. August) muss er 16 von seinen 18 Kuvasz-Hunden aus seinem Haus entfernen!
S. soll nur zwei Hunde behalten dürfen
Kaarst droht ein Hunde-Drama, denn Dirk S. erklärte EXPRESS, er habe keine kurzfristige Lösung. Sind die 16 Hunde bis Montag nicht weg, werden sie beschlagnahmt. Ein Kreis-Sprecher erklärt: „Unsere Veterinäre werden nach Ablauf der Frist zeitnah tätig. Die Eheleute S. müssen andernfalls nachweisen, wohin die Tiere verbracht wurden.“
Dirk S Hundebesitzer Kaarst
Der Düsseldorfer Ex-Polizist Dirk S.: Er und seine Frau sollen 16 von ihren 18 Kuvasz-Hunden aus dem Wohngebiet an der Grünstraße wegschaffen- Haltungsverbot!
Foto: Repro Classen
Seit vier Jahren halten und züchten die Eheleute S. Kuvasz-Hunde, überwiegend in Kaarst, mal in Ostfriesland, mal in der Südeifel. In Hinte (bei Aurich) wurde bereits ein Haltungsverbot ausgesprochen. In Gemünd (Südeifel) gab es schon erste Klagen.
Kaarst: 18 Hunde im Wohngebiet, Haltungsverbot wird nicht durchgesetzt
Kaarst hat S. soll nun erstmals die Haltung der 18 Hunde im „Wohngebiet" untersagt haben. Die Stadt will nun eine „baurechtliche" Prüfung vorgeschaltet haben. Recht und Gesetz durchzusetzen sieht anders aus. Der Kreis ist da schon konsequenter, nennt Verstöße gegen das Tierschutzgesetz und die Tierschutzhundeverordnung. Seit Jahren fühlen sich Nachbarn terrorisiert.
Interview Sat1 Kaarst Hunde
Die Nachbarn im Gespräch mit EXPRESS und dem TV-Sender Sat.1: Sie berichten über die jahrelangen Körperverletzungen.
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Die Tiere bellen die Nachbarn an der Grünstraße um den Schlaf. Aus dem Haus stinkt es bestialisch. Bei der Staatsanwaltschaft, der Stadt und beim Kreis stapeln sich die Anzeigen wegen Körperverletzung, Ruhestörung und Hygieneverstößen. Ein EXPRESS-Bericht über die Zustände erregte bundesweit Aufsehen. Sogar das Fernsehen berichtete von der Grünstraße.
Rechtsanwalt Wolfgang Kalla aus Kaarst vertritt die Anwohner vn der Grünstraße und greift die Stadtverwaltung und die Bürgermeisterin an wegen „Untätigkeit"
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Untätigkeit in Kaarst? Anwalt will Bürgermeisterin wegen der 18 Hunde anzeigen
Rechtsanwalt Wolfgang Kalla, der die Anwohner vertritt: „Die Behörden waren mehrere Jahre trotz vieler Anzeigen untätig. Ich werde prüfen, die Bürgermeisterin und die Mitarbeiter des Ordnungsamtes wegen unterlassener Hilfeleistung strafrechtlich verfolgen zu lassen." Er hat Bürgermeisterin Dr. Ulrike Nienhaus (CDU) in einem Brief aufgefordert „ohne weitere Zeitverzögerung zu handeln". „Im Übrigen", so Kalla, „spricht alles dafür, das Herr S. und seine Frau eine Zucht betreiben, da sind die rechtlichen Voraussetzungen noch enger auszulegen. Da gibt es in Kaarst wohl noch Nachhilfebedarf in Rechtskunde."
Der Kölner Tierarzt Dr. Ralf Unna für den Tierschutzbund: „Dieser Mann ist eine Hunde-Messie, die Tiere erscheinen auch krank, haben keinen Auslauf und sind falsch ernährt. Das ist Tierquälerei." Dirk S.: „Ich habe Fehler gemacht, suche nach einer Lösung. Doch ich habe kurzfristig keine. Ich brauche mehr Zeit." Die aber wollen die Stadt und der Kreis ihm nicht mehr geben.
Die große Frage: Ziehen Stadt und Kreis ihr Ultimatum wirklich durch? EXPRESS bleibt dran!