Für alle, die einen Chihuahua kaufen wollen!
Verfasst: 1. März 2012 08:39
Diesen Text durfte ich kopieren:
Eine wunderschöne, aber traurige Geschichte:
Ich wusste es nicht besser...
Du wolltest unbedingt einen Hund. Warum, weiß ich nicht... Weil die Kinder einen wollten und quengelten? Weil Du so allein warst? Weil du Hunde so süß findest? Weil Chihuahuas so klein und damit ja so pflegeleicht sind? Weil Du mit mir an Deiner Seite immer angesprochen werden würdest? Als Prestigeobjekt?
Ich weiß es nicht!
Ich weiß nur, dass ich jetzt bei Dir bin.
Leider hattest Du keine Ahnung von Hunden! Das wäre ja kein Problem gewesen, wenn Du Dich wenigstens mal informiert hättest, BEVOR Du mich aussuchtest. Aber nein, es musste alles ganz schnell gehen, da war keine Zeit für Informationen. Wozu auch? Chihuahuas sind doch so klein, die sind fast wie Kaninchen oder Katzen. Da reicht doch aus, was man so von Natur aus weiß...
Leider hast Du Dich nicht informiert und wusstest daher auch nicht, dass Chihuahuas weder Kaninchen, noch Katzen sind. Sie sind Hunde und zwar GANZ BESONDERE!
Du holtest mich von meiner Mama weg, weil ich ja so "süß" war. Leider wusstest Du nicht, dass ich meine Mama und meine Geschwister ganz dringend brauche, bis ich mindestens 12 Wochen alt bin! Wenn ich bei Dir in ein Rudel gekommen wäre, wäre es vielleicht noch gegangen, aber so bin ich GANZ ALLEIN!
Du hattest Dich nicht informiert und wusstest daher leider auch nicht, dass ich noch viel zu leicht war. Ich wog doch noch deutlich unter einem Kilogramm... Das ist weniger, als eine 4köpfige Familie bei einem Mal Spaghettiessen an Hack verbraucht. Aber Du wusstest es ja nicht besser...
Du warst besten Willens und hattest Dir sogar zwei Wochen frei genommen, damit Du am Anfang bei mir sein konntest. Du wolltest ja alles richtig machen! Du wusstest es ja nicht besser...
Die erste Nacht war schrecklich!
Alles war neu und unheimlich. Ich war so allein! Ich rief nach meiner Mama, aber das einzige, was dann immer auftauchte, war Deine Hand, die Du in mein Körbchen hängen ließest. Aber Du wusstest es ja auch nicht besser...
Nachts musste ich dringend raus und Pipi machen. Ich fiepte und Du bist gleich aufgesprungen und hast mich in so einen komischen Karton gesetzt. Was sollte das denn??? Bin ich eine Katze? Ich wollte RAUS! Aber Du wusstest es ja nicht besser...
Die ersten Tage waren nicht einfach mit uns beiden. Ich kannte keine Leine, keine großen Hunde, keine kleinen Kinder, keine lauten Geräusche und so weiter. Du hast Dir wirklich Mühe gegeben, warst aber nach einer Woche schon öfter mal genervt, wenn ich Dir immer noch in Deine Wohnung gemacht habe und nicht in das "Hundeklo". Wenn ich nach dem Spazierengehen mal auf den Teppich gepieselt habe, weil ich doch noch ein paar Tropfen drin hatte. Wenn ich Dich morgens gesehen habe und vor Freude gleich losgepieselt habe. Wenn ich vor Angst quietschend unter Deine Beine geflüchtet bin, weil ich draußen etwas nicht kannte. Wenn ich nach Deinen Kindern schnappte, weil sie mir weh taten, wenn ihre kleinen Händchen mich hochheben wollten. Aber Du wusstest es ja nicht besser...
Nach zwei Wochen war ich immer noch keine 12 Wochen alt und eigentlich sollte ich immer noch bei meiner Mama sein. Dein Urlaub war um und Du musstest wieder zur Arbeit. Aber das war ja kein Problem, denn Du hattest ja in der Mittagspause EINE Stunde Zeit für mich! Ich war also nur 4 Stunden alleine.
Für MICH waren es 240 Minuten Höllenqualen!
Du hattest mich von meiner Mama weggerissen. Gerade lag ich noch an sie gekuschelt, dann war sie weg! Und jetzt warst auch DU weg!!! Nie würdest Du wiederkommen! Ich war ganz allein auf dieser Welt! Ich war einsam! Ich würde sterben, so allein! Ich hatte PANIK! Aber Du wusstest es ja nicht besser...
Dann kamst Du wieder, ich freute mich wie Bolle und kriegte mich gar nicht wieder ein. Natürlich habe ich wieder alles vollgepieselt. Während Du weg warst, aus Angst, jetzt aus Freude!
Du warst nicht amüsiert...
Aber nach einer Stunde voller Glückseeligkeit, gingst Du wieder weg!
Und 240 Minuten Hölle warteten auf mich!
Aber Du wusstest es ja nicht besser...
So ging es nun Tag für Tag...
Alles sagten, wie toll ich doch wachsen würde und wie wohl ich mich doch bei Dir fühle... Solange Du da warst, war das auch richtig... Aber keiner konnte in mich hineingucken...
Du warst ganz stolz, dass ich schon zugenommen hatte, aber Du wusstest nicht, dass ich immer noch viel zu wenig wog um von meiner Mama weg zu sein... Du wusstest es nicht besser...
Eines Tages, als Du gerade zur Tür hinaus warst, wurde mir ganz schlecht und ich musste mich erbrechen. Ich fühlte mich nicht gut und mochte nichts trinken und nichts fressen. Ich fühlte mich immer schwächer und hoffte, dass die Zeit bald um sein, in der ich so allein bin und Du kommen würdest um mir zu helfen. Mein Bäuchlein tat weh. Und nach und nach wurde ich immer ruhiger und irgendwann tat mir nichts mehr weh...
Aber das wusstest Du ja nicht...
Ich schwebte durch den Raum und sah, wie Du freudig die Tür öffnetest. Als Du mich da liegen sahst und das Erbrochene sahst, wurdest Du ganz blass. Du schriest auf, packtest mich und rastest mit mir zum Tierarzt. Dieser konnte mir leider nicht mehr helfen und teilte Dir mit, dass ich leider verstorben sei. Er erzählte Dir, dass Du mich viel zu früh geholt hast und dass ich viel zu wenig gewogen habe. Er erklärte Dir, dass Du viel länger dafür hättest sorgen müssen, dass jemand nach mir schaut. Er schimpfte über die Züchter, dass sie mich Dir überhaupt gegeben haben, wo ich doch Dein erster Hund war und Du noch keine Erfahrung hattest. Er sagte Dir, dass Hunde pieseln, wenn sie Angst haben, wenn sie sich freuen, wenn sie gespielt haben, wenn sie geschlafen haben, wenn sie gefressen haben. Er sagte Dir, dass man nicht einfach einen Hund holen kann und dann schauen kann, was draus wird. Er sprach Dir sein Beileid aus.
Das einzige, was Du dazu sagen konntest war: "Aber das wusste ich ja alles gar nicht!"
Dein Unwissen hat mir Qualen bereitet! Dein Unwissen hat mir Angst gemacht! Dein Unwissen hat mich das Leben gekostet! Dein Unwissen hat mich leiden lassen!
Ich nehme Dir das alles nicht übel, denn Du wusstest es ja nicht besser, aber informiere Dich bitte BEVOR Du Dir den nächsten Hund holst, denn so kannst Du ihm viel Leid ersparen!
Ich hoffe, Du musst nie wieder sagen "Aber ich habe es doch nicht besser gewusst!"
© I. Kunkel
Eine wunderschöne, aber traurige Geschichte:
Ich wusste es nicht besser...
Du wolltest unbedingt einen Hund. Warum, weiß ich nicht... Weil die Kinder einen wollten und quengelten? Weil Du so allein warst? Weil du Hunde so süß findest? Weil Chihuahuas so klein und damit ja so pflegeleicht sind? Weil Du mit mir an Deiner Seite immer angesprochen werden würdest? Als Prestigeobjekt?
Ich weiß es nicht!
Ich weiß nur, dass ich jetzt bei Dir bin.
Leider hattest Du keine Ahnung von Hunden! Das wäre ja kein Problem gewesen, wenn Du Dich wenigstens mal informiert hättest, BEVOR Du mich aussuchtest. Aber nein, es musste alles ganz schnell gehen, da war keine Zeit für Informationen. Wozu auch? Chihuahuas sind doch so klein, die sind fast wie Kaninchen oder Katzen. Da reicht doch aus, was man so von Natur aus weiß...
Leider hast Du Dich nicht informiert und wusstest daher auch nicht, dass Chihuahuas weder Kaninchen, noch Katzen sind. Sie sind Hunde und zwar GANZ BESONDERE!
Du holtest mich von meiner Mama weg, weil ich ja so "süß" war. Leider wusstest Du nicht, dass ich meine Mama und meine Geschwister ganz dringend brauche, bis ich mindestens 12 Wochen alt bin! Wenn ich bei Dir in ein Rudel gekommen wäre, wäre es vielleicht noch gegangen, aber so bin ich GANZ ALLEIN!
Du hattest Dich nicht informiert und wusstest daher leider auch nicht, dass ich noch viel zu leicht war. Ich wog doch noch deutlich unter einem Kilogramm... Das ist weniger, als eine 4köpfige Familie bei einem Mal Spaghettiessen an Hack verbraucht. Aber Du wusstest es ja nicht besser...
Du warst besten Willens und hattest Dir sogar zwei Wochen frei genommen, damit Du am Anfang bei mir sein konntest. Du wolltest ja alles richtig machen! Du wusstest es ja nicht besser...
Die erste Nacht war schrecklich!
Alles war neu und unheimlich. Ich war so allein! Ich rief nach meiner Mama, aber das einzige, was dann immer auftauchte, war Deine Hand, die Du in mein Körbchen hängen ließest. Aber Du wusstest es ja auch nicht besser...
Nachts musste ich dringend raus und Pipi machen. Ich fiepte und Du bist gleich aufgesprungen und hast mich in so einen komischen Karton gesetzt. Was sollte das denn??? Bin ich eine Katze? Ich wollte RAUS! Aber Du wusstest es ja nicht besser...
Die ersten Tage waren nicht einfach mit uns beiden. Ich kannte keine Leine, keine großen Hunde, keine kleinen Kinder, keine lauten Geräusche und so weiter. Du hast Dir wirklich Mühe gegeben, warst aber nach einer Woche schon öfter mal genervt, wenn ich Dir immer noch in Deine Wohnung gemacht habe und nicht in das "Hundeklo". Wenn ich nach dem Spazierengehen mal auf den Teppich gepieselt habe, weil ich doch noch ein paar Tropfen drin hatte. Wenn ich Dich morgens gesehen habe und vor Freude gleich losgepieselt habe. Wenn ich vor Angst quietschend unter Deine Beine geflüchtet bin, weil ich draußen etwas nicht kannte. Wenn ich nach Deinen Kindern schnappte, weil sie mir weh taten, wenn ihre kleinen Händchen mich hochheben wollten. Aber Du wusstest es ja nicht besser...
Nach zwei Wochen war ich immer noch keine 12 Wochen alt und eigentlich sollte ich immer noch bei meiner Mama sein. Dein Urlaub war um und Du musstest wieder zur Arbeit. Aber das war ja kein Problem, denn Du hattest ja in der Mittagspause EINE Stunde Zeit für mich! Ich war also nur 4 Stunden alleine.
Für MICH waren es 240 Minuten Höllenqualen!
Du hattest mich von meiner Mama weggerissen. Gerade lag ich noch an sie gekuschelt, dann war sie weg! Und jetzt warst auch DU weg!!! Nie würdest Du wiederkommen! Ich war ganz allein auf dieser Welt! Ich war einsam! Ich würde sterben, so allein! Ich hatte PANIK! Aber Du wusstest es ja nicht besser...
Dann kamst Du wieder, ich freute mich wie Bolle und kriegte mich gar nicht wieder ein. Natürlich habe ich wieder alles vollgepieselt. Während Du weg warst, aus Angst, jetzt aus Freude!
Du warst nicht amüsiert...
Aber nach einer Stunde voller Glückseeligkeit, gingst Du wieder weg!
Und 240 Minuten Hölle warteten auf mich!
Aber Du wusstest es ja nicht besser...
So ging es nun Tag für Tag...
Alles sagten, wie toll ich doch wachsen würde und wie wohl ich mich doch bei Dir fühle... Solange Du da warst, war das auch richtig... Aber keiner konnte in mich hineingucken...
Du warst ganz stolz, dass ich schon zugenommen hatte, aber Du wusstest nicht, dass ich immer noch viel zu wenig wog um von meiner Mama weg zu sein... Du wusstest es nicht besser...
Eines Tages, als Du gerade zur Tür hinaus warst, wurde mir ganz schlecht und ich musste mich erbrechen. Ich fühlte mich nicht gut und mochte nichts trinken und nichts fressen. Ich fühlte mich immer schwächer und hoffte, dass die Zeit bald um sein, in der ich so allein bin und Du kommen würdest um mir zu helfen. Mein Bäuchlein tat weh. Und nach und nach wurde ich immer ruhiger und irgendwann tat mir nichts mehr weh...
Aber das wusstest Du ja nicht...
Ich schwebte durch den Raum und sah, wie Du freudig die Tür öffnetest. Als Du mich da liegen sahst und das Erbrochene sahst, wurdest Du ganz blass. Du schriest auf, packtest mich und rastest mit mir zum Tierarzt. Dieser konnte mir leider nicht mehr helfen und teilte Dir mit, dass ich leider verstorben sei. Er erzählte Dir, dass Du mich viel zu früh geholt hast und dass ich viel zu wenig gewogen habe. Er erklärte Dir, dass Du viel länger dafür hättest sorgen müssen, dass jemand nach mir schaut. Er schimpfte über die Züchter, dass sie mich Dir überhaupt gegeben haben, wo ich doch Dein erster Hund war und Du noch keine Erfahrung hattest. Er sagte Dir, dass Hunde pieseln, wenn sie Angst haben, wenn sie sich freuen, wenn sie gespielt haben, wenn sie geschlafen haben, wenn sie gefressen haben. Er sagte Dir, dass man nicht einfach einen Hund holen kann und dann schauen kann, was draus wird. Er sprach Dir sein Beileid aus.
Das einzige, was Du dazu sagen konntest war: "Aber das wusste ich ja alles gar nicht!"
Dein Unwissen hat mir Qualen bereitet! Dein Unwissen hat mir Angst gemacht! Dein Unwissen hat mich das Leben gekostet! Dein Unwissen hat mich leiden lassen!
Ich nehme Dir das alles nicht übel, denn Du wusstest es ja nicht besser, aber informiere Dich bitte BEVOR Du Dir den nächsten Hund holst, denn so kannst Du ihm viel Leid ersparen!
Ich hoffe, Du musst nie wieder sagen "Aber ich habe es doch nicht besser gewusst!"
© I. Kunkel