Seite 1 von 1

Beziehung statt Erziehung

Verfasst: 17. März 2012 01:03
von Carolin
Finde die Seite toll.
Habs sie schon ner Interessentin für nen Pflegi geschickt. Klar, paar Sachen kann man kritisieren. (ob ängstliche Hunde nun auf den Arm dürfen oder nicht- aber sie sagt ja, Nähe anbieten)
Aber is ansonsten gut

http://www.beziehung-statt-erziehung.de/index.html

Finde den Slogan "Beziehng statt Erziehung" schon bissl provokant.;)
Aber der Ansatz ist gut.

Re: Beziehung statt Erziehung

Verfasst: 17. März 2012 09:19
von Sinchen
Eine sehr interessante Seite. Nö, Carolin, ich finde die Beziehungsbezeichnung nicht provokant. Ich finde sie richtig. Danke für den Link.

Re: Beziehung statt Erziehung

Verfasst: 17. März 2012 10:11
von gandalf
danke f.d.link,ich finde das eine optimale Bezeichnung

Re: Beziehung statt Erziehung

Verfasst: 17. März 2012 10:25
von Beate
Toller Link - Danke :ja:

Heute Nachmittag habe ich mehr Zeit und dann werde ich mir alles zu Gemüte führen, finde es sehr interessant.

Ich lebe schon immer mit meinen Hunden in einer Partnerschaft und hatte nie nennenswerte Probleme, abwohl alles Tierheimhunde waren, oder 2., 3. Hand (außer Trüffel).

Ich persönlich, habe es noch nie so gesehen, dass man Angst bestärkt, wenn man den Hund betüdelt, ganz im Gegenteil (eigene Erfahrung).

Re: Beziehung statt Erziehung

Verfasst: 17. März 2012 15:52
von Carolin
Ja, mit der Angst bestärken is so ne Sache. Denke, sie meint das schon so wie wir. Sie schreibt ja, man soll dem Hund Unterschlupf geben. Aber eben nicht bemittleiden. Denn bei Angst vor anderen Hunden wird dann die Situation für den Hund so dargestellt, als ob andere Hunde schleht sind und er Angst haben muss.

Ich sag immer "alles gut" und beruhige eher meine Mimi.

Vieles ist für uns schon klar auf der HP..
aber manchmal stellen mir sich die Haare zu Berge wen ich Kontakt zu Pflegi Interessenten habe. Da bin ich froh, so ne kompakte HP gefunden zu haben und den Link weiterzugeben.

Finde es toll wie die Schreiberin der HP auf andere Sachen wert legt als viele Hundetrainer. (Klingt alls nach Animal Learn, was aber in den meisten Punkten okay ist).

Fands einfach gut, dass einiges von ihr kritisch gesehen wird:

Egal ob nun die üblichen Strafen, Nackengriff, Alphawurf, Hundefutter, Hundeschulen...

Auch das alleinebleiben ist gut erklärt.
Auch geht sie auf Leinenaggression und Hundebegegnungen ein, wo ich zustimmen kann.
Und das der Hund bei Menschenbegegnungen immer ausweichen können sollte, dass nicht jeder Fremde den Hund berühren darf/ soll.
Das man den Hund und seine Grenzen schützen muss...

Toll finde ich auch das grundsätzliche: Das ein Welpe nicht fertig auf die Welt kommt, dass nicht jeder Hund für alle Personen geeignet ist... Abgabealter ab 12 Wochen..dem Welpen Schutz (Unterschlupf) bei Angst zu geben...die Beißhemmung zu üben (quicken, weggehen...) und nicht mit der Hand mit dem Welpen zu spielen sondern Kausahen anzubieten etc.

Sie schreibt auch was du den Tierheimhunden.

Auch wird oft betont, dass es auf das Verhalten des Hundebsitzers ankommt, wie das Zusammenleben klappt.

Und da stimme ich auch voll zu, aber es verstehen so viele Menschen nicht:

"Eine gute Bindung können Sie an folgenden Indizien erkennen - dies sind natürlich nur Beipiele:

-der Hund schaut oft Sie an, mit offenem Blick
-der Hund sucht Schutz bei Ihnen in ungewohnter Umgebung und in Bedrängnis (Folge"trieb", lässt sich auch für die leinenlose Erziehung jetzt ideal ausnutzen)
-der Hund folgt Ihnen und nicht dem Fremden mit dem Leckerli

Keine Hinweise auf eine Bindung sind Dinge wie Gehorsam oder Unterwerfung...."

Da sagte mal ne Bekannte beim Hundestammtisch: Der Hund muss gehorchen, wie er dazu kommt ist egal.:(:(:(

Da wird der Hund mit der Leine geschlagen, hat grundsätzlich ein Halti an, wird auch mal getreten wenn er knurrt... und stolz zeigt sie mir, wie er die Begleithundeprüfung gemeistert hat.
Er hätte ja eine soooo gute Bindung zu ihr.
Er kommt gleich angekrochen wenn sie ruft...

Urgs. Wenn ich ihn sehe ist er lieber bei mir als bei ihr.;) Dann bekommt er aber auch Prügel mit der Leine von ihr und wird auf seinen Platz geschickt.

Re: Beziehung statt Erziehung

Verfasst: 17. März 2012 15:59
von gandalf
Schrecklich.Aber damit steht deine Bekannte nicht allein,leider....viele Hundebesitzer denken,die Beziehung ist wunderbar,wenn der Hund auf Pfiff kommt und viell.noch angelegte Ohren hat.Der Hund hat zu funktionieren.
Ich denke,viele würden noch dazu sagen,dass sie fortschrittlich sind und verlachen andere Hundebesitzer,die ihrem Hund Schutz bieten.Ist doch z.T. noch i.d.Hundeschulen so,dass der Welpe(auch der von den grossen Rassen)da durch muss,anstatt ihn zwischen den Beinen sitzen zu lassen,wird er wieder ins Geschehen gepusht.

Re: Beziehung statt Erziehung

Verfasst: 17. März 2012 16:00
von Beate
Carolin, ich meinte das wegen dem hier, was ja die gängige Meinung ist:
Carolin hat geschrieben: Klar, paar Sachen kann man kritisieren. (ob ängstliche Hunde nun auf den Arm dürfen oder nicht-
Meine eigene Erfahrung wird wohl in die Richtung gehen, wie in Deinem Link (bin leider noch nicht dazu gekommen, ihn durchzuackern).

Ich finde nicht, dass man ängstliche Hunde ignorieren sollte und meiner Erfahrung nach, verstärkt sich die Angst nicht, wenn man sie betüdelt.

Ich versuche Sicherheit und Geborgenheit zu vermitteln (Schoß, Arm, beruhigend auf den Hund einreden).

Re: Beziehung statt Erziehung

Verfasst: 17. März 2012 16:02
von Wolf
Ich finde den Titel der Seite etwas unglücklich gewählt... Denn es geht nicht um Beziehung STATT Erziehung, sondern um Erziehung DURCH Beziehung! Und das ist auch genau der richtige Ansatz!!

Re: Beziehung statt Erziehung

Verfasst: 17. März 2012 16:07
von Gabi
Habe mal kurz reingeschaut. Scheint eine sehr interessante Seite zu sein und kommt uns Menschen ja vom Ansatz her sehr entgegen. Muss man sich mal in Ruhe durchlesen.
Vielen Dank :gruss:

Re: Beziehung statt Erziehung

Verfasst: 17. März 2012 16:15
von gandalf
@ Wolf
Das seh ich anders.Bei Kessi ist der Titel absolut richtig.Wenn man eine gute Beziehung hat,dann macht der Hund viel selbst,so meine Erfahrung.Wo andere noch rumdoktoren wie z.B.Sachen i.d.Wohnung kaputt machen,bellen,unsauber sein,andere Hunde attackieren oder sich vor ihnen völlig verkriechen,alles und jeden anbellen,das hat Kessi selbst gemacht,sie hat sich dahingehend entwickelt.Ich hatte auch eine liebevolle dichte Beziehung zu ihr.Erzogen habe ich sie in dem geläufigen Sinn nicht,aber Regelmässigkeiten gab es schon.
Gandalf ist auch nicht im geläufigen Sinn erzogen und ich hatte die animal learn Trainerin bei mir,die sagte,dass dieser Hund nicht verhaltensgestört werde.Man muss mal davon ausgehen,dass sehr viele Hunde verhaltensgestört sind,das gilt wahrscheinl.nicht für die hier von uns ,aber wie viele Menschen haben unsaubere Hunde,welche die man nicht allein lassen kann,weil sie d.Wohnung auf d.Kopf stellen,jaulen u.ä.m.
So lang die Erziehung eines Hundes dermassen altmodisch ist wie vor 25 Jahren,finde ich den Titel optimal und ich denke,er ist auch bewusst so gewählt worden.Es gibt eben noch Menschen,die es toll finden,wenn der Hund am Boden kriecht.Und bekommen keinerlei ECHTE Beziehung zu ihrem Hund,auch wenn er "toll "erzogen ist

Re: Beziehung statt Erziehung

Verfasst: 17. März 2012 16:19
von Carolin
Hm, evtl wäre gut "Erziehung kommt durch die Beziehung". :grins:

Re: Beziehung statt Erziehung

Verfasst: 17. März 2012 16:22
von Wolf
Kein Hund gehorcht nur, weil ne Beziehung besteht! Ist wie mit Kindern! Du hast deinen Hund auch erzogen! Nur eben DURCH eure Beziehung! Musst du ja getan haben, sonst würde er jetzt ja überhaupt nicht gehorchen... Ist doch wie mit den Welpen bei der Mutterhündin. Die erzieht auch! Erziehung ist was GUTES, nichts Schlechtes! Es kommt nur auf das WIE an! Wenn du möchtest, dass dein Hund kommt, wenn du ihn rufst, dann musst du ihm das beibringen. Das nennt man dann Erziehung. Das kannst du so machen, indem du ihn rufst, wenn er sowieso auf dich zukommt und dann belohnst oder indem du ihn an die Schleppleine packst, ihn rufst und heftig an der Leine ziehst... Endresultat wird sein, dass er kommt! Das ist das Ergebnis der Erziehung. Aber wie er sich dabei fühlt, ob er freudig kommt, ob er Vertrauen zu dir hat und und und hat was mit der BEZIEHUNG zu tun... (Konnte ich mich verständlich ausdrücken? :kicher: )

Denn was bei KEINER Erziehung rauskommt, hat man ja bei der "antiautoritären Erziehung" gesehen... Nüscht!




Ja, Carolin, DAS meinte ich!

Re: Beziehung statt Erziehung

Verfasst: 17. März 2012 16:27
von gandalf
:beifall: super verständlich.Übrigens habe ich im Kinderladen gearbeitet(nur so nebenbei) :lachen

Re: Beziehung statt Erziehung

Verfasst: 17. März 2012 16:28
von Wolf
Uff! Manchmal will ich was ausdrücken und es kommt ganz anders rüber... :ergeben:


In nem Laden, der Kindersachen verkauft? Dann hast du bestimmt auch genug mit Kinder zu tun, die nicht erzogen waren... :lachen

Re: Beziehung statt Erziehung

Verfasst: 17. März 2012 16:30
von Carolin
Hab verstanden, wie du das meinst.

Denke, wir meinen alle schon fast das gleiche.
:ja:

Für mich ist immer schwer, wenn Interessenten fragen, ob die Pflegis schon erzogen sind.
Was soll ich antworten?

Pepol hat in der Tötung um sich gebissen. Evtl auch beim Vorbesitzer... denn wer setzt so nen tollen jungen Hund sonst aus und bindet ihn an nn Baum fest?

Und bei mir gabs nie ein Problem mit ihm!
Seit heute (er ist nun 4 Wochen hier) versteht er sich auch mit großen Hunden... "einfach so".
Weil er ne Beziehung zu mir aufgebaut hat... oder weil ich eine zu ihm aufgebaut habe.... ?

Ohne ihn einmal zu schimpfen oder zu maßregeln.
Manche Hunde sind einfach sehr feinfühlig, so wie er.
Grad diese Hunde werden dann zu Problemhunden wenn man sie "falsch erzieht".
Dann lieber gar nicht erziehen...hihi.

Ich habe soviele Dinge die man in er Hundeschule übt nie mit mienen Hunden geübt und sie können es (steigen alle alleine ins Auto, setzen sich neben mich im Restaurant..)

Re: Beziehung statt Erziehung

Verfasst: 17. März 2012 16:36
von gandalf
Wolf hat geschrieben:Uff! Manchmal will ich was ausdrücken und es kommt ganz anders rüber... :ergeben:


In nem Laden, der Kindersachen verkauft? Dann hast du bestimmt auch genug mit Kinder zu tun, die nicht erzogen waren... :lachen
nein,in einem antiautoritären Kinderladen :jubel: und das auch noch in BERLIN,du weisst schon,die ersten,die mit den gruselig angemalten Kindern,den Hottentotten,die jetzt Frau Doktor und Herr Rechtsanwalt sind :huepf:

Re: Beziehung statt Erziehung

Verfasst: 17. März 2012 16:45
von Wolf
Ja, grins, ich muss die Kinder der antiautoritär erzogenen Kinder jetzt beschulen... LOL

Re: Beziehung statt Erziehung

Verfasst: 18. März 2012 09:34
von Sinchen
Carolin hat geschrieben: Ohne ihn einmal zu schimpfen oder zu maßregeln.
Manche Hunde sind einfach sehr feinfühlig, so wie er.
Grad diese Hunde werden dann zu Problemhunden wenn man sie "falsch erzieht".
Dann lieber gar nicht erziehen...hihi.

Ich habe soviele Dinge die man in er Hundeschule übt nie mit mienen Hunden geübt und sie können es (steigen alle alleine ins Auto, setzen sich neben mich im Restaurant..)
Hallo Carolin,
das geht mir mit Sinchen genauso. Sie macht alles von alleine, ich hab anfangs nur noch gestaunt.
Bei Sinchen kann ich ganz deutlich sagen, sie hat mich extrem beobachtet, hat ganz dolle "zugehört", um deutsch zu verstehen :-), und das gleiche hab ich auch gemacht. Hab sie ganz dolle beobachtet, musste sie ja erst kennenlernen. Ich denke also, es ist eine Beziehung von beiden Seiten entstanden. Sie wollte mich verstehen, und ich sie. Und so war es nicht schwer, bestimmte Wörter für bestimmte Verhaltensweisen einzuführen. Das ist dann wohl die Erziehung.
Sie hats mir sehr sehr sehr leicht gemacht, sie ist ein Traumhund :wolke:

P.S. Hohe Feinfühligkeit kann ich ihr auch bescheinigen, auch das beruht wohl auf Gegenseitigkeit.