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Der erste Besuch in der Hundeschule

Verfasst: 13. August 2012 09:55
von Bali
Hey ihr Lieben,

letzten Samstag war ich mit Bali das erste Mal in der Hunde-, bzw. Welpenschule.
Ich wollte euch eben berichten, wie es gelaufen ist.
Ich war so aufgeregt und nervös, ob alles gut gehen würde... die vielen anderen Hunde, ob die Trainer okay sind, etc. :ergeben:

Es gab zwei Trainerinnen.
Gleich als ersten Grundsatz hat die ältere Trainerin klar gemacht, dass die Übungen ausschließlich auf freiwilliger Mitarbeit des Hundes basieren. Was der Hund nicht will, das wird auch nicht gemacht. Das fand ich sehr gut. Aber geredet werden kann ja viel, dachte ich.

Es gab zwei Hundegruppen - wir wurden gleich dem Auslauf für Kleinhunde zugeteilt. Durch einen Zaun abgeteilt spielten die größeren Welpen auf ihrem Auslauf.
Ich leinte Bali ab und sie lief ein bisschen umher, setzte sich schließlich hin und beobachtete ganz ruhig, aber mit wackelnden Ohren und sichtlich interessiert, die anderen Welpen durch den Zaun.
Dann kamen noch zwei Mischlings-Kleinhunde, die sich bereits von früheren Welpenspielstunden kannten und sich sofort auf Bali stürzten.
Die war nicht sonderlich angetan von der eher ruppigen und draufgängerischen Spielweise. Sie versteckte sich zwischen meinen Beinen - und als der andere partout nicht damit aufhörte, sie zum Spielen zu animieren und "anzuruppen", da knurrte und schnappte sie sogar.
Ich wollte die beiden dann voneinander fern halten, indem ich mit den Händen abschirmte. Die Trainerin kam aber sofort und sagte, dass der kleine Rüde auch lernen müsste, dass er anderen Hunden, die keine Kontaktaufnahme wollen, ihre Ruhe lässt. Also habe ich sie knurren lassen und irgendwann hatte sie dann ihre Ruhe.
Sie legte sich schließlich hinter mir im Platz ab, und beobachtete die anderen beim Spielen. Auf mich wirkte sie dabei relativ entspannt.
Vielleicht traut sie sich nächstes Mal etwas mehr. Bei diesem Besuch blieb es beim Anschauen. Wenn sie das Gelände erkunden wollte, kamen natürlich gleich die anderen Welpen auf sie zugestürmt und sie trollte sich wieder zu mir.

Ich hoffe, dass nächstes Mal vielleicht ein Welpe dabei ist, der wie Bali auch etwas zurückhaltend und vorsichtiger ist.
Auch bei den anschließenden Übungen sprang der kleine Rüde immer wieder auf sie drauf, als die Hunde eigentlich neben uns absitzen sollten. Das war schon stressig für sie, bzw. für uns beide. Irgendwann stand ich in der Reihe zwischen einem Schäferhund Welpen und einem größeren Mischling, der ständig an Bali herum schnupperte - das war auch nicht sehr viel besser. Bali fand dann irgendwann die Lösung und machte das Sitz einfach zwischen meinen Beinen, wo sie ihre Ruhe hatte. Ich ließ sie dann auch da. Zwischendurch legte sie sich aber auch viel im Platz neben mir ab, was für mich ein Zeichen war, dass sie sich relativ sicher gefühlt haben muss. Auch im Vergleich mit den anderen Hunden fand ich sie wenig nervös.

Die Spielzeit betrug so etwa zehn Minuten.
Danach ging es angeleint in den "großen" Auslauf. Dabei wurde besonders darauf geachtet, dass alle großen Hundewelpen auch wirklich angeleint sind, bevor die Kleinen den Platz betraten.
Es wurden ein paar einfache Übungen gemacht. Sitz (soweit die welpen das schon konnten) links neben einem - und eine der Hundetrainerinnen gab einem die Hand. Der Hund sollte dabei ruhig sitzen bleiben und die Trainerin auf keinen Fall anspringen.
Auch eine "Komm" Übung gab es, wobei jemand den Welpen fest hielt, während die Bezugsperson sich entfernte und dann ihren Hund zu sich rief. Bali wollte sich partout nicht von der Trainerin fest halten lassen und wand sich immer weg. Die meinte darauf hin, dass sie das nicht unter Zwang machen will und ob mein Freund als zweite Bezugsperson nicht eben auf den Platz kommen und sie fest halten könne. Das fand ich super von ihr. :beifall:
Eine Bei-Fuß Übung wurde auch noch gemacht. Wobei man den Hund links neben sich im Sitz ableinte und an der Reihe sitzender Hunde vorbei lief. Bali zeigte überhaupt kein Interesse an den anderen Hunden. Auch beim Warten und in der Reihe sitzen war sie erstaunlich gelassen.

Bali war so überwältigt von allem, dass sie gar nicht groß überlegte, sondern alles wie nebenbei mit machte. Daher liefen alle Übungen gut.

Dann gab es noch mal etwa zehn Minuten Spielpause im Klein- und Großhunde Auslauf.
Am Ende wurde dann ein Parcours mit verschiedenen Untergründen, Hindernissen, Tunnel, Bällebad, etc. aufgebaut. Das hat Bali einen riesen Spaß gemacht, sie sprang sogar schon über ein paar kleine Schaumstoffrollen drüber (wobei ich das springen etwas ausgebremst hab wegen der knochen) und kletterte überall freiwillig drauf und drüber. Total klasse. :huepf:
Sogar eine große und eine kleine Wippe gab es. Fand sie beides super und zeigte keinerlei Anzeichen von Angst. Im ersten Durchlauf zeigte ich ihr die kleine Wippe und beim zweiten Durchlauf lief sie direkt auf die große Wippe. Die große Wippe hab ich natürlich fest gehalten und dann vorsichtig abgesenkt. Die Hundetrainerin kam sogar zu uns und meinte, das wäre ja total klasse, das sähe ja schon so Richtung Hundesport aus und ich antworte freudestrahlend, wie stolz ich auf sie sei. :lachen
Als wir zum Ende kamen und den Platz verlassen sollten, entdeckte Bali noch so eine große Betonröhre und steuerte direkt darauf zu. Da bin ich dann auch noch mit ihr durch, hihi.

Es hat viel Spaß gemacht.
Auch wenn es auf einmal sehr viele Eindrücke waren und für mich auch ziemlich stressig, weil ich gleichzeitig ein Auge auf Bali, ein Auge auf die anderen Welpen neben mir und wenigstens meine Ohren bei der Trainerin haben musste. Auch war das ganze Programm in nur eine Stunde gequetscht. Das kam mir zu viel vor, das mag aber meiner Aufregung geschuldet sein.
Daher kann ich euch leider keine Fotos zeigen, ich hatte alle Hände voll zu tun. Vielleicht nächstes Mal.

Mein erster Eindruck ist wirklich gut. Ich hoffe, dass sich das noch weiter bestätigt - diesen Samstag gehe ich auf jeden Fall wieder hin.
Ich freue mich schon drauf!

Re: Der erste Besuch in der Hundeschule

Verfasst: 13. August 2012 16:44
von otschtron
schoen das es euch gefallen hat!

aber einen tip gebe ich dir, den du beherzigen solltest:

wenn dein hund schutz bei dir sucht, dann gib ihm den!
es ist ganz ganz wichtig, das deine kleine lernt, das du situationen in denen sie unsicher ist fuer sie klaerst und das sie nciht selbst schnappen und knurren und klaeffen muss!

so kannst du potenziell gefaehrliche situationen sofort unterbinden.
und dein hund weiss, das er bei dir sicher ist.

und lass es nicht zu, das andere auf sie drauf springen oder sie sonst irgendwie stressen.

sobald du das bemerkst, blocke die anderen hunde mit deinem koerper, schieb sie mit den haenden weg, geh in die hocke und gib deinem hund in "deinem schoss" schutz...

es ist bloedsinn zu sagen, das die hunde das selbst klaeren sollen!

eigentlich wollen wir dch, das der hund weiss, das wir fuer ihn sorgen und das er sich auf uns verlassen kann...wenn man dann sowas selbst klaeren laesst, lernen ie das gegenteil..

oftmals werden daraus klaeffer, schnapper...unsicherheits beisser...lieber schutz geben und eigenstaendige neugierde positiv bestaerken.

wenn deine trainerin sagt du sollst es anders machen, weise sie darauf hin, wie wichtig es ist das die kleine deinen schutz erfaehrt...

Re: Der erste Besuch in der Hundeschule

Verfasst: 13. August 2012 17:07
von Bali
Danke für den Tipp - darüber habe ich auch schon nachgedacht bzw. gegrübelt was nun richtig ist.

Natürlich war es gut für den Rüden, dass er lernt Abstand zu halten.
Aber das ging zu Lasten meiner Hündin - und die war in der neuen Situation ja schon gestresst genug.
Vermutlich hat die Trainerin gedacht, dass das eine prima Situation ist, damit er mal zurecht gewiesen wird. Mit den anderen Welpen ist der nämlich auch so herum gesprungen.

Wenn unangeleinte Hunde beim Gassigang auf uns zu laufen gehe ich gleich in die Hocke und sorge dafür, dass sie da unter mir Schutz hat und der andere Hund nicht an sie heran kommt. Leider fühlt sie sich dann trotzdem schon sehr schnell bedrängt und knurrt den anderen Hund an. : /
Wenn sie so Hunde sieht reagiert sie relativ gleichgültig und geht einfach weiter. Selbst wenn die anderen Hunde toben und bellen macht sie nichts - sie will dann nur Reißaus nehmen. :ergeben:

Ich werde sie auch nicht zu diesen Spielgruppen zwingen. Falls es weiterhin stressig für sie bleibt lasse ich die Spielpausen einfach aus - die 2x zehn Minuten bringen ja eh nicht viel.
Vielleicht suche ich ihr dann besser einen festen Gassi-/Spielpartner hier, mit dem man sich so mal trifft.

Re: Der erste Besuch in der Hundeschule

Verfasst: 13. August 2012 17:22
von otschtron
ich wuerde dir raten, den hund zu blocken BEVOR deine huendin knurren muss!

du wirst in etwa wissen ab welchem punkt sie sich bedraengt fuehlt ... und VORHER schickst du den hund weg, schiebst ihn weg...etc...

oder, klassische gegenkonditionierung ;)

aber das is fuer deine kleine wahrscheinlich noch ein wenig viel...

wenn du ihr sonst schutz gibst, wird sie erst recht nicht verstehen, warum du es in der hundeschule aufeinmal nicht mehr machst...

Re: Der erste Besuch in der Hundeschule

Verfasst: 14. August 2012 10:09
von Beate
Auf mich wirkt das nicht positiv.

Wenn das so weitergeht, wirstDu Dir einen Angstkläffer/Schnapper heran ziehen.

Auch die Trainerin scheint nicht sehr kompetent zu sein, wenn sie zu Lasten Balis sagt, dass der andere Rüde lernen muss...

Was sind das denn für Welpen? Ich meine die Rasse und Größe.

Wenn sie Schutz bei Dir sucht, bitte IMMER geben.

Komm doch mal zu unserem Dangast-Treffen, dort sind alles sehr verträgliche und liebe Chis und Bali wird davon ihr ganzes Leben profitieren.

Bei dieser Hundeschule, wäre ich sehr vorsichtig.

Im Zeifel ist keine Hundeschule besser, als eine Schlechte...

Re: Der erste Besuch in der Hundeschule

Verfasst: 14. August 2012 13:19
von Mücke
Also das mit dem - ich nenn ihn jetzt mal so - frechen Welpen & machen lassen find ich auch nicht richtig. Klar muss/soll/darf man nicht sofort beim 1. Mal eingreifen, aber pöbeln muss sich kein Hund von einem anderen lassen. Ein sozial kompetenter erwachsener Hund wäre vermutlich irgendwann dazwischen gegangen und hätte gesplittet. Und das sollte eigentlich in einer Hundeschule - wenn so ein Hund nicht dabei ist - durch die Trainer erfolgen bzw. er/sie müsste dir zeigen, wie du in dieser Situation richtig handelst und den Rabauken freundlich-bestimmt abwehrst (und der Halter des anderen Welpen müsste sowieso eingreifen und seinen Frechdachs disziplinieren!).

Natürlich muss man sehen, dass die ganze Situation für dich und damit auch für Bali unheimlich anstrengend und aufregend war. Wie groß war denn die Welpengruppe (also wieviele Hunde?)? Ich bin der Meinung, dass in der 1. Trainingsstunde zwei oder drei andere Welpen völlig ausreichend sind, mit denen zusammen gearbeitet/gespielt wird. Später, wenn die Situation nicht mehr neu ist und sich die Hunde auch schon etwas kennen, dann kann die Gruppe auch größer sein. Aber mehr als 5/6 Hunde gleichzeitig sollte kein Trainer betreuen müssen, wie soll er sich sonst auf die "Probleme" der einzelnen Hund-Halter-Paare konzentrieren?