DIE Chihuahua-Community

Hallo,

ich bin ja nun wirklich nicht Hunde unerfahren... aber das Verhalten von meiner Hündin Fly (3 Jahre jung) gibt mir Rätsel auf.

Sie benimmt sich wie potenter Rüde, der hinter einer Hündin her ist.
Draußen (besonders im Wald, Park usw. wo viele Hunde unterwegs sind/waren) markiert sie wie verrückt. Wirklich schlimmer wie jeder Rüde. Dabei läuft sie auf den Vorderbeinen (den Po möglichst hoch in die Luft)
Sie hat die Nase ständig am Boden und klappert mit den Zähnen. Der Schaum hängt ihr dabei manchmal richtig aus dem Maul heraus.
Das Verhalten ist einfach anstrengend, da sie teilweise total unkonzentriert ist.
Ich habe das Gefühl außer ihrer "Markiererei" hat sie im Wald nix anderes mehr im Kopf.
Gehen wir "normale" Runden an Straßen usw. (wo wenig Hunde Gerüche vertreten sind) ist sie total aufmerksam und normal. Da hält sich das pullern im normalen Rahmen.

Von Rüden kenne ich so ein Verhalten wenn sie unkastriert sind und eine Läufige Hündin wittern.
Aber bei einer Hündin die wohl gemerkt auch noch Kastriert ist?
Sie hat keinerlei Jagtrieb! Das Verhalten ist total Hormon Gesteuert.

Im Grunde ist sie eine eher unsichere Hündin.

Eigentlich war sie von Klein auf eine „Markiertante“. Das Verhalten ist nicht neu. Aber irgendwie hab ich das Gefühl es wird mit der Zeit eher schlimmer.

Warum macht sie das? Kennt das jemand von einer kastrierten HÜNDIN?

Liebe Grüße,
Sonja

Hallo Sonja,

ich denke sie wird dann bald läufig und ja, manche Mädels reagieren so heftig

bis auf das Zähne klappern und Schaum vorm Maul, könnte es meine Nelly sein jeder aber auch jeder Grashalm muss benäßt werden.
Die Zähne klappern nicht aber Kunststück sie hat ja kaum noch welche
Allerdings ist meine Nelly sehr dominant, unsere Alice ist läufig und Nelly sitzt nur hinten drauf.... und Nelly ist kastriert was der Sache aber keinen Abbruch tut....

eumeline hat geschrieben:Hallo Sonja,

ich denke sie wird dann bald läufig und ja, manche Mädels reagieren so heftig

Sie ist kastriert, also eine Läufigkeit ist nicht mehr in Sicht.
Das ist ja der Grund, warum es mich so wundert. Sonst hätte ich es auch darauf geschoben.

Bärbel: Hihi, es ist ja beruhigend zu wissen, dass es noch mehr solcher Markier-Monster gibt
Aber so heftig wie bei Fly...hmm... ein bisschen Sorgen macht mir das schon...

wie lange ist denn die Kastration her ich weiß ja nicht ob es bei Hunden wie bei Menschen ist, evtl. wäre sie dran und es sind noch die Anzeichen dafür da

Das Zähneklappern (wenn es nicht mit Kälte verbunden ist) kann bei Hunden verschiedene Ursachen haben.
Oft ist es ein Zeichen für Nervosität und einen Erregungszustand, es kann aber auch völlig normal sein !

Hunde riechen anders als wir Menschen und verfügen über verschiedene Riech- und Atemtechniken.
Hunde benutzen zum Riechen nicht nur die Nase, sondern auch ein weiteres Riechorgan, das Jacobsonsche Organ. Dieses befindet
sich bei Hunden direkt vorne im Schnauzenbereich und funktioniert über eine Öffnung in der Mundhöhle. Mit dem Öffnen
der Schnautze und auch unter Zuhilfenahme des Zähneklapperns, nehmen sie so Geruchsstoffe aus der Luft auf und befördern
sie so zu diesem Organ, um sie dort weiter verarbeiten zu können. Dabei kann es auch zu dem von Dir beschriebenen Speicheln kommen !

Hier mal eine gute Seite dazu .... http://www.wissen-hund.de/das-jacobsons ... schmecken/

ohhhh Kerstin, das ist ja interessant danke für den Link, ich werde es mir mal abspeichern
das habe ich gerade gefunden ( Beim Menschen soll das Organ zwar im fetalen Stadium entstehen, sich aber noch vor der Geburt zurückbilden ) schade..... eigentlich ......

Das klingt nach starker Unsicherheit.
Bei unsicheren Hunden würde ich das vorraus laufen einschränken.
In engen Gassen üben, das der Hund dich nicht überholt, ein seitwärts Schritt machen wenn der Hund versucht sich vorbei zu schleichen. Ist Übungsache dann klappt es auch auf breiten Wegen.
Hinterher laufen bringt einigen Hunden Sicherheit, gerade an Kurven, Kreuzungen und unübersichtlich Stellen. Der Hund kann dann mit der Zeit lernen das Erkunden und Abchecken dir zu überlassen und das nicht den Hund den Stress.


Zusätzlich kannst du 1 Woche 3x täglich 5 Globolies geben von Coccolus D6, das macht die Hunde entspannter aber nicht träge. Ab der 2. Woche 2x täglich 5 Globolis.

ich habe es so verstanden,dass es nur in Gebieten mit vielen Hunden ist
( Draußen (besonders im Wald, Park usw. wo viele Hunde unterwegs sind/waren) markiert sie wie verrückt. )

Birgit657 hat geschrieben:ich habe es so verstanden,dass es nur in Gebieten mit vielen Hunden ist
( Draußen (besonders im Wald, Park usw. wo viele Hunde unterwegs sind/waren) markiert sie wie verrückt. )

Darauf war mein Beitrag auch bezogen. Unsicheheit bei vielen Gerüchen von Hunden. Makieren durch Unsicherheit und dadurch verursachter Stress.

ach sooooooo *Frau* könnte ja auch mal denken, bevor sie los tippt

Danke für die vielen Antworten und den Link!
Das werde ich mir später mal in Ruhe durchlesen.

Zur Unsicherheit: Ich hab auch schon mal überlegt, ob es mit daran liegen könnte.
Aber sie ist im Allgemeinen kein unsicherer Hund, sondern nur im direkten Kontakt mit (größeren) Hunden.

Da ist es leider mittlerweile so, dass sie sich vor Unsicherheit aufplustert. Sie ist aber ansprechbar und lässt mich "das regeln".
Ich lasse den Kontakt zu größeren oder fremden Hunden auch nicht mehr zu, da sie damit überfordert ist. Ich lasse sie Sitz machen, schirme sie ab und gebe ihr ein Leckerchen. Das klappt sehr gut.
Manchmal will sie auch zu Hunden hin, aber kaum schnuppern diese an ihr, gibt es ein Abwehr schnappen. Auch etwas, was ich manchmal nicht verstehe und ich auch unsicher bin, wie ich damit umgehen soll.
Mit Hunden die sie kennt, ist sie total offen und verträglich.

Ansonsten ist sie ein aufgewecktes und quirliches Energie Bündel. Eher ein bisschen nach dem Motto "Große Klappe nix dahinter"
Im Wald läuft sie total frei und selbstbewusst. Auf mich achten tut sie im Freilauf sowieso immer. Wir haben eine Enge Bindung. Sie hält Blickkontakt, hört sehr gut. Auch läuft sie nicht immer vor, eher im Gegenteil. Durch ihre "Schnupperei" und "Makiererei" fällt sie oft ein Stück zurück und hält sich hinter mir auf.
Ich habe nur auch den Eindruck, dass es sie stresst und sie in diesem - ich nenne es mal Zustand - nicht mehr so Aufmerksam ist, wie dort wo weniger Markier-Möglichkeiten vorhanden sind.
Aber trotz allem achtet sie auf mich und lässt mich auch alles "regeln".

An der Leine ist es auch oft so, dass sie einen Seiten Dreh richtig "Grünstreifen" machen will, um wieder zu markieren. Würde ich sie lassen, kämen wir an bestimmten Stellen kaum vorwärts.
Oft lasse ich sie dann Fuß gehen und baue Übungen mit ein. So ist die Konzentration voll bei mir. Aber kaum löst man die Übung auf, so sucht sie schon nach der nächsten geeigneten Stelle...
Das ist manchmal richtig anstrengend und nervig.

Ich bin im Moment etwas unsicher, wie ich mich sowohl im Hundekontakt als auch wegen dem Markierverhalten verhalten soll.
Sollte ich das markieren etwas unterbinden?

Nach dem Globolies sehe ich mich gerne mal um.

Liebe Grüße!

Das hört sich doch gut an wie du das bisher regelst.
Das Makieren würde ich unterbinden und auf dem bekannten Spazierwegen Makierpunkte festlegen an den du das Makieren erlaubst, das dann mit einem kommando belegen und auch einem Abbruchsignal, wenn du weiter gehen möchtest und der Makierpunkt verlassen wird.
Die Makierpunkte sollten immer an den selben Stellen sein bei gleicher Strecke

Deine Beschreibung könnte meine Lucy sein....sie macht das auch ab und an mit dem Zähne klappern,

aber ich finde das jetzt nicht so tragisch, das ich sie nicht mehr schnüffeln lassen würde. Lucy ist auch eher

unsicher geht auf Hunde kläffend los läßt sich aber oft ( manchmal) abrufen. Ich denke es ist Unsicherheit

gepaart mit Überschwänglichkeit. Lucy ist auch kastriert. aber sie schnüffelt immer noch extrem an jedem

Grashalm, läßt sich aber auch durch Leckerlies ablenken.

Ich denke nicht das du dir Sorgen machen mußt

Hallo,

noch mal Danke für die Antworten.

Ich habe es heute mal ausprobiert, ihr markieren an der Leine einzuschränken. Wollte sie markieren, hab ich "Nein" gesagt, sie Fuß laufen lassen und mit Stimme und Blick-Kontakt gelobt. An bestimmten Stellen hab ich sie mit "hier Pipi" wieder frei gegeben.
Ich war wirklich überrascht, wie gut das geklappt hat.
Ich hatte sogar das Gefühl, es tat ihr gut, dass ich ihr diese "Entscheidung" abgenommen hab.
Das werde ich erst mal so beibehalten, wenn wir an der Leine an Grünstreifen usw. Spazieren gehen, an denen viel von anderen Hunden markiert wurde.

Im Freilauf lasse ich sie aber erst mal weiterhin "schnüffeln" wie sie mag.

Hat noch jemand ein Tip, wie ich mich verhalten kann, wenn sie Hundekontakt sucht - dann aber beim gegenseitigen Schnüffeln Abwehrschnappen zeigt?
Wie oben geschrieben, lasse ich sie zu großen und "wilden" Hunden gar nicht mehr hin. (meist kann ich das ganz gut einschätzen)
Allerdings gibt es Hunde, bei dem ich denke, dass es gut klappen könnte und manchmal (leider immer öfter) zeigt sie (selbst wenn der andere Hund ganz ruhig ist und vorsichtig an ihrer Nase schnuppert) Abwehrschnappen.

Liebe Grüße!

Das ist schön zu lesen dasdas mit der zugewiesenen Makierstelle klappt.
Du kannst sie auch vom Rasen drängeln, ohne zu reden und loben wenn sie dann weiter geht. Musst schauen was bei deiner am besten funktioniert.

Bei Hunde Kontakt, würde ich mit zum Hund gehen der beschnüffelt wird, sobald Fly Abwehrhaltung zeigt, stellst du dich dazwischen, setzt ein Fuß zwischen die Nasen oder stellst dich komplett dazwischen, drengst Fly soweit zurück bis sie wieder entspannter ist. So kann Fly sich auch in dieser Situation auf dich verlassen und sich an deine Entscheidung orientieren. Wenn sie wieder entspannter ist, kannst du etwas nachgeben und ein Stück zur Seite gehen, nur soweit wie du auch gleich deine Entscheidung Rückgängig machen kannst, wenn das zur Seite treten, gleich wieder ins Schnappen (Abwehrhaltung) geht.
Das geht alles auch ohne zu Reden.

Das klingt sehr gut - ich werde es die nächsten Male bei Hundekontakten so umsetzten. Danke!
Oft ist es auch schon recht früh zu erkennen, wann sie sich "bedrängt" fühlt - sie wird dann steif.

Ich würde mir für Fly sehr wünschen, dass sie allgemein in solchen Situationen entspannter wird und es vielleicht irgendwann wieder aushält sich (von fremden, aber freundlichen Hunden) beschnuppern zu lassen ohne sich bedroht zu fühlen.
Leider ist auf Grund einiger Hundehalter, die ihren oft viel größeren Hund einfach auf meine Hündin zustürzen lassen, ihr Vertrauen in fremde Hunde etwas kaputt gegangen.

Liebe Grüße!