DIE Chihuahua-Community

Hallo alle zusammen,

ich habe mal eine Frage zur Erziehung. Meine liebe Laika hat sich sehr gut hier eingelebt und ist gut angekommen. Sie ist wirklich sehr lieb und schmusig. Jeder, der sie bisher kennengelernt hat, mag sie total gerne (bis auf eine Nachbarin, die Tiere grundsätzlich hasst. Aber selbst die ist einigermaßen entspannt.).

Nun geht es an die Erziehung. Sie ist an der Leine ein bisschen wuselig. Das heißt, sie rennt manchmal vor mir, manchmal neben mir und manchmal hinter mir. Wenn sie etwas gerochen hat, was sie gerne näher erschnüffeln möchte, rennt sie hin und rupft entsprechend an der Leine.

Nun habe ich gehört, dass sie hinter mir laufen soll und dass sie auch nicht ziehen soll. Ich weiß auch, wie die Grenzen gezeigt werden sollen (in die Leine fassen und Weg versperren, um Überholen zu vermeiden, Richtungswechsel usw.), aber irgendwie kommt mir das so lieblos vor.

Mich stört es nicht, wenn sie mir zeigt, dass sie an dieser Hauswand und an jener Hecke schnüffeln und dran pinkeln will. Das ist doch ihre Kommunikation mit den Artgenossen aus der Nachbarschaft. Sie muss doch die Zeitung lesen dürfen.

Ich habe zum Beispiel gestern von einem Hundetrainer in einem Video gehört, ich soll mit ihr bis zum Ziel (Wiese oder Park) gehen, auf diesem Weg auch das Schnüffeln nicht erlauben, denn das könnte sie dann ja im Park machen. Da könnte sie dann ja auch ohne Leine herumtoben.

Die Realität sieht ganz anders aus. Ich wohne in der Stadt, wir haben Leinenpflicht (an die sich nicht jeder hält) und gerade in den Stadtparks ist Leinenpflicht angesagt. Das wäre auch viel zu weit von hier weg. Ich kann sie also nicht ableinen und ich komme auch nicht am Ziel an. Wir gehen einen Kreis, den sie mittlerweile sehr gut kennt.

Aufgrund der Hunde in der Nachbarschaft werde ich sie auf keinen Fall ohne Leine lassen. Da ist einer dabei, der den Chi meiner Nachbarin schon in der Schnauze hatte.

Nun müsste ich, wenn ich die Leinenführigkeit erzwingen wollte, recht lieblos Grenzen aufzeigen, die ich eigentlich nicht so wichtig nehme. Also ich stehe nicht so dahinter irgendwie, weil mich ihr Verhalten nicht stört. Hinzu kommt auch, dass sie läufig ist. Ich könnte mir vorstellen, dass sie danach auch anders drauf ist. Sie war am Anfang auch viel viel ruhiger, aber das kann auch der Umzug und die Trauer gewesen sein.

Nun ist es ja so, dass unsere Chis Lebewesen sind, bei denen eines ins andere greift. Ich frage mich, ob ich anders Fehlverhalten unregulierbar mache, wenn ich diese Leinenführigkeit nicht durchziehe. Es gibt bei ihr nur ein einziges Verhalten, das ich nicht mag. Wenn wir am Campingplatz sind und es geht jemand am Grundstück vorbei, dann rennt sie an Zaun rum und bellt alles und jeden an. Genauso wenn es hier zu Hause klingelt.

Wenn sie hier etwas im Flur hört, reagiert sie auch, aber das ist schon besser geworden. Da kann ich sie auch schnell beruhigen.

Wie ist das bei Euch? Was würdet Ihr machen?



Das war heute im Auto. Dirk ist ums Auto gelaufen um alle Türen zuzumachen und um dann einzusteigen. Da guckt sie: "Oh nein, der Papa ist nun schon für eine ganze Sekunde weg. Wo ist er bloß?" Ich könnte sie fressen vor Liebe!

Versteh ich jetzt nicht ganz um ehrlich zu sein. Du schreibst dich stört was u dann wieder doch nicht. Konsequenz u Erziehung gehört dazu. Wenn du das so nicht trainieren möchtest, dann solltest du für dich einen anderen Weg einschlagen. Es gibt für jeden Geschmack Trainingsansätze u vor allem die zu einem passen! Nach Schema F kann man nicht immer arbeiten Wenn dich ihr Verhalten an der Leine doch nicht stört, weil....dann musst du dich damit zurecht finden. Was das Bellen anbelangt muss man es entweder mit konsequenter Erziehung unterbinden oder auch nicht. Der Halter muss von vorn herein wissen was er von seinem Tier u sich selbst erwartet im Zusammenleben meiner Meinung nach u dann geht es ans Umsetzen. Macht vieles in der Erziehung leichter. Ich erwarte z.B dass meine Mädls an der Leine neben mir laufen u das ziehe ich konsequent aber liebevoll immer durch. Schnüffeln ist total ok aber es wird nicht gezogen u ständig Seiten gewechselt wie man will. Auch jeden Baum markieren alle 1m ist nicht. Meine haben aber genug Freilauf um das zu tun, wobei sie auch hier folgen müssen. Wichtig ist denke ich, dass du für dich weißt was dir wichtig ist beim Leinengang u das dann auch so durch zu ziehen!

Ganz liebe Grüße

KatieGun hat geschrieben: (Orginal-Beitrag)4. Oktober 2021 07:37 Versteh ich jetzt nicht ganz um ehrlich zu sein. Du schreibst dich stört was u dann wieder doch nicht.

Hmm hab ich eigentlich nicht. Ich habe geschrieben, dass sie an der Leine zieht, es mich aber nicht stört, verbunden mit der Frage, ob ich es dennoch abgewöhnen sollte, oder nicht.

Mich stört, dass sie in gewissen Situationen bellt, zum Beispiel am Gartenzaun. Das hat aber nichts damit zu tun, dass sie an der Leine rumzupft und überall schnüffelt. Da habe ich zwei verschiedene Dinge angesprochen.

Meine Frage lautete, ob es notwendig ist, das Ziehen abzutrainieren, oder ob es möglich ist, das Bellen abzutrainieren, ohne mich um die Leinenführigkeit zu kümmern, weil Letztere mir unwichtig ist.

KatieGun hat geschrieben: (Orginal-Beitrag)4. Oktober 2021 07:37 Schnüffeln ist total ok aber es wird nicht gezogen u ständig Seiten gewechselt wie man will. Auch jeden Baum markieren alle 1m ist nicht.

Genau das fühlt sich für mich lieblos an. Es geht nicht um die Art des Abgewöhnens, sondern darum, es überhaupt abzugewöhnen.

Meine Frage ist, kann ich das Bellen abtrainieren, während sie weiterhin laufen darf, wie sie will, oder ist das eine zusammenhängende Sache, die einzeln nicht erziehbar ist?

Hallo,
ich würde mir Gedanken machen, ob mich das wirklich stört. Wenn die Herrschaften zu lange oder an etwas schnüffeln, was nicht gut ist, kurzes Kommando wie „ Komm“ und konsequent einfach weitergehen. Würde man bei einem Giftköder ja auch machen.
Meine 2 laufen aus Gründen auch nicht ohne Leine.
Ansonsten stellt sich mir eher die Frage, ob bei den halben Portionen Leinenführigkeit wie beim Gebrauchshund zwingend erforderlich ist. Ähnlich wie sitz, platz und Co.
Wenn angebracht, Leine kurz, z. B. an der Straße und sonst stört mich eigentlich wenig, was die Hunde machen. Die müssen ja auch draußen mal ihren Interessen nachgehen.

Hallo, ich habe zwei Exemplare. Meine Hündin Gina läuft super an der Leine, mit ihr war ich auch in der Hundeschule. Heißt sie kennt Kommando‘s wie Fuß, Halt, Komm usw. Mein Rüde kann gar nix, läuft Kreuz und Quer und hört auf gar nichts draußen. Ich finde es wesentlich entspannter mit meiner Hündin, welche die Grundkommandos kennt und auch meistens auf mich achtet beim spazieren gehen. Will man einen Hund der draußen macht was er will ? Musst du für dich selbst entscheiden. Ich kann nur sagen mein Rüde muss immer an der Leine bleiben weil er auf kein Kommando hört. Meine Hündin hat dagegen mehr Freiheiten.

Danke Euch beiden für Eure Antworten.

DanyK hat geschrieben: (Orginal-Beitrag)4. Oktober 2021 15:35 Hallo,
ich würde mir Gedanken machen, ob mich das wirklich stört. Wenn die Herrschaften zu lange oder an etwas schnüffeln, was nicht gut ist, kurzes Kommando wie „ Komm“ und konsequent einfach weitergehen. Würde man bei einem Giftköder ja auch machen.

Ja, stimmt. Da funktioniert "und weiter" sehr gut bei uns.

Ansonsten stellt sich mir eher die Frage, ob bei den halben Portionen Leinenführigkeit wie beim Gebrauchshund zwingend erforderlich ist.
[...]
Die müssen ja auch draußen mal ihren Interessen nachgehen.

Danke, Du sprichst mir aus der Seele. Ich habe mich gefragt, ob ich das zu locker sehe, weil man soooo viel darüber liest, wie "es sein muss". Da komme ich als Anfängerin schon mal ins Schwitzen.

mausbein hat geschrieben: (Orginal-Beitrag)4. Oktober 2021 16:24 Will man einen Hund der draußen macht was er will ? Musst du für dich selbst entscheiden. Ich kann nur sagen mein Rüde muss immer an der Leine bleiben weil er auf kein Kommando hört. Meine Hündin hat dagegen mehr Freiheiten.

In erster Linie möchte ich eine glückliche Hündin, die auch weiterhin gerne draußen mit mir unterwegs ist. Deshalb auch diese Frage. Dass sie an der Leine bleiben muss, ist durch meine Wohnsituation schon zwingend erforderlich. Deshalb hat sie keinen Nachteil.

Das Bellen will ich ihr auf jeden Fall abgewöhnen, alles, was über ein kurzes Anschlagen hinausgeht, braucht sie nicht.

Ja, vielen Dank, Ihr habt uns sehr geholfen.

Hallo
Ich habe zwei kleine und schon recht alte Hunde ( Tierschutz ) die laufen wie sie wollen. Ich kann es ihnen nicht mehr abgewöhnen-
Und ich habe eine Leonberger Hündin die konsequent bei Fuß an meiner linken Seite läuft. Das ist sooo entspannt. Ich werde jeden Hund, der in hoffentlich ferner Zukunft bei uns einzieht, Leinenführigkeit beibringen. Frei laufen dürfen sie im Park, Wald oder Wiese.
Ich glaube, Konsequenz und Gehorsam geben dem Hund auch Sicherheit. Ich, als Halter bestimme wo es langgeht.
Aber wie gesagt,meine kleinen Rabauken haben die ersten Jahre ihres Lebens auf der Strasse gelebt und ich habe versäumt sie zu erziehen.

Letztendlich müsst ihr zusammen leben und euch das Leben so angenehm wie möglich machen. Wie gesagt, meine kommen außer am Strand nicht von der Leine ab. Die eine jagd (Jack-Russell, dafür wurde sie gezüchtet) und der Chi schwankt zwischen Panik und pöbeln und schiesst dann ab und so schnell kann man die nicht fangen. Ist zur Sicherheit aller. Im Garten gibts Freilauf. Anschlagen und kurz rummotzen ist auch ok, aber dann muss man auch zum Ende kommen und wieder friedlich sein.
Unsere Schäferhunde zogen schon an der Leine. Alle bis auf eine aus dem Tierheim. Da wurde dann entsprechend trainiert.
Aber wenn zwischen 1,5 und 4,5 kg ziehen, sehe ich da nicht soooo ein Drama.
Wie gesagt, letztendlich empfindet jeder anders, aber klar ist, dass man über große Hunde selbstverständlich die Kontrolle behalten sollte.

Das Foto ist total niedlich. Sieht aus wie Nilly.
Zum an der Leine gehen kann ich nur sagen, bei uns hat sich das von alleine geregelt. Ich habe meinen nie "Bei Fuß" beigebracht. Als Molly neu dazu kam hat sie die ersten Tage auch extrem gezogen, weil alles neu und spannend für sie war, aber ich würde mal sagen nach 1 Woche hat sie von alleine damit aufgehört. Und ich habe ja nicht einen Chihuahua an der Leine, sondern 3-4. Meistens habe ich alle Leinen am Mittelfinger und sie laufen überwiegend locker an meiner rechten Seite, ohne dass ich das einfordere. Da unser Weg durch die Straßen bis zur Freilaufmöglichkeit 15-20 Minuten dauert, dürfen sie natürlich schnüffeln und es wird auch markiert, allerdings nur da, wo Wiese ist und natürlich nicht in Vorgärten/Wiesen von Privatleuten. In Einkaufsstraßen ist Pause. Da wo Rüden hinpinkeln, z.B. an Wände oder Laternenpfähle oder Sitzbänke ist ebenfalls tabu. Wenn mir das Geschnüffele und Markieren zu viel wird gehe ich einfach weiter. Meistens sind sie neben oder hinter mir. Das hat sich irgendwie so eingespielt. Nur wenn es Richtung nach Hause geht, dann laufen sie auch schon mal vor mir, ohne jetzt extrem an der Leine zu ziehen. Wenn sie vorne laufen, um zu randalieren, weil wir zum Beispiel wo vorbei kommen, wo ein anderer Hund wohnt, bellt oder irgendwann mal einer gebellt hat (das merken sie sich für immer) oder einer in Sicht kommt, dann gehe ich wieder vorne und nehme sie ggf. auf die andere Seite. Aber das läuft irgendwie fließend ohne großes Rumgeziehe würde ich jetzt mal behaupten und ohne dass ich was sagen muss.
Beim Bellen am Gartenzaun rufe ich sie ganz schnell rein und sie kommen dann fast immer sofort zurück. Das ist mit der Zeit immer weniger geworden und kommt eigentlich hauptsächlich nur noch dann vor, wenn die vor unserem Garten auf der Wiese mit ihrem Hund Ball spielen. Ich glaube auch das hat nichts mit mir zu tun, sondern einfach damit, dass es zur Gewohnheit wurde, dass dort eben Leute unterwegs sind oder Kinder spielen oder auch Hunde vorbei gehen.

Danke für Eure Antworten.

Ich habe mich jetzt entschieden, dass ich es erst mal so lasse, wie es ist. Die meiste Zeit geht sie hinter oder neben mir, aber manchmal (fast immer an den selben Stellen) rennt sie vor. Dabei zieht sie nicht wirklich schlimm, aber ein bisschen halt.

Wo das Ziehen bei ihr heftiger ist, das ist, wenn ich ihr Häufchen aufhebe und Madame gerne weiter will, oder wenn wir bei uns in der Einfahrt sind und ich ihr Beutelchen in die Tonne werfen will. Da muss ich dann ganz schön ziehen, um dann ranzukommen.

Aber meine Güte, das ist nicht schlimm. Wenn sie hinter mir läuft und etwas Interessantes ganz plötzlich riecht, dann bleibt sie abrupt stehen und zieht zurück in Richtung der Geruchsquelle. Da gehe ich konsequent weiter, weil sonst geht sie mir mit und nicht ich mit ihr.

Was das Bellen angeht, bin ich da etwas unsicher in der Umsetzung. Auf der einen Seite lese ich, dass man den Hund ablenken soll, ihn zu sich rufen, oder auf den Schlafplatz schicken soll. Dann lese ich wieder, dass man ignorieren soll, damit sie nicht den Erfolg hat, Aufmerksamkeit zu bekommen. Aber man soll sie auch nicht ignorieren, weil sie dann umso mehr bellt, um die Aufmerksamkeit zu bekommen. Das widerspricht sich alles irgendwie.

Guten Abend
Was das Bellen angeht, so finde ich Anschlagen richtig. Aber ich würde drauf achten, dass es kein hysterischer Pöbler wird. Konsequent sein und mit Kommando ggfs. auf den Platz schicken. Ein gesundes Mittelmaß ist gut. Man kann und sollte nicht alles verbieten, den Hund aber so erziehen, dass er den Mitmenschen nicht als nervtötende Fußhupe in Erinnerung bleibt. Bellen stumpf ignorieren kann zur Herausforderung werden, nicht, dass der Hund den längeren Atem hat. Ich sage da schon was, wenn es reicht. Und am besten, kurze, präzise Kommandos, nicht den Hund „dichtlabern“ bis die Ohren abfallen, das bringt nichts. Da denkt nur der Hund, ob Frauchen oder Herrchen das wirklich ernst meinen oder vielleicht therapeutische Behandlung benötigen.
Wird schon werden, hört sich alles doch schon ganz gut an was du so berichtest.

Ja, ich denke, so werde ich das machen. Mal sehen, wie es klappt.