Hallo Vicky!
Ich bin ja ein großer Fan vom Hundetrainer Cesar Millan. Bevor der mit dem Training beginnt, schaut er sich die Hunde an und schätzt die Situationen ein. Nur so kann er dann abschätzen, wie er diesen Hund trainieren muss. Martin Rütter hingegen finde ich als Hundetrainer eine Vollkatastrophe, ein Schwätzer. Niemals würde ich dem Hund eine Flasche Wasser ins Gesicht spritzen und mir seine Ängste zum trainieren zunutze machen.
Denn eine Tatsache hört ein Hundebesitzer leider nie gern: Zumeist liegt es nicht am Hund, das Problem hängt am anderen Ende der Leine!
Soll heißen, wichtig vorab ist, dass Du lernst Deinen Hund zu lesen/zu verstehen. Bellt er, weil er vielleicht ein kleiner Großkotz ist, oder vom Charakter her bereits zu Aggressionen neigt? Dann muss dran gearbeitet werden, wer in eurem Rudel die Ansagen macht und dass er lernt sich zurück zu nehmen und unterzuordnen. Bellt er weil er verunsichert ist, weil er Deine Unsicherheit spürt (Hunde haben dafür sehr feine Antennen), hat er Angst vor irgendwas, wo er als Welpe womöglich falsch herangeführt wurde, negative Erfahrungen gemacht? Dann gilt es heraus zu finden, was ihn so verunsichert und als Mensch zu lernen, ihm in solchen Situationen zu suggerieren, dass Du die Situation im Griff hast und ihn sicher da durch führst. So lernt er sich zu entspannen und zurück zu nehmen. Er ist jetzt 6 Monate? Hat er ein Hormonproblem? Wird er gerade schlagartig geschlechtsreif und aufgrund seiner Triebe und neu gewonnenen Männlichkeit gehen permanent die Pferde mit ihm durch? Dann wäre ein Besuch beim Tierarzt sinnvoll und ein Gespräch über Kastration oder Hormonchip.
Daher wäre mein Tipp für Dich, Dir einen guten Hundetrainer ins Haus zu holen, der Dir zuallererst mal beurteilt, woher er denkt, dass dieses Verhalten herrührt und dann einen Trainingsplan zu entwickeln, wie Du mit klein Ludwig die nächsten Jahrzehnte entspannt durch's Leben gehen kannst.
Ich kann nur von meiner Seite aus sagen "ruhig auf ihn einreden" kannst Du bleiben lassen. Beim Hund kommt eh nur "blablablabla" an. Kurze klare Kommandos, die er versteht, die ihm jedoch vorab antrainiert wurden. Ich persönlich benutze auch keine Flexileinen. Ich hasse diese Dinger. Die meisten Hunde die ich am Ende der Flexileinen beobachte, egal ob groß oder klein, kennen keine Leinenführigkeit. Lässt sich damit auch schwierig erlernen, weil permanent Zug drauf ist. Ist keine Leinenführigkeit erlernt, macht der Hund am Ende der Leine was er will, achtet nicht auf Dich und wenn Du nicht sein Rudelführer bist, dann ist er sich Deiner Hilfe auch nicht sicher und in manchen spontanen Situation dann schlichtweg überfordert. Manche bellen dann verzweifelt los. Gerade unsere Minis könnten sich u.U. in brenzlichen Situation doch alleine anders gar nicht helfen, als mit ner großen Klappe einen auf dicke Hose zu machen.
Ich drück Dir jedenfalls die Daumen, dass ihr das ganz schnell hinbekommt.
