Guten Morgen!
Bei Chihuahuas und anderen kleinen Hunderassen ist es möglich, dass sich die erste Hitze bereits unmittelbar nach dem sechsten Lebensmonat einstellt. Bei den größeren Rassen findet die erste Hitze nie vor dem Abschluss des ersten Lebensjahres statt, es dauert sogar oft bis zu 18 Monate zur ersten Hitze.
Manchmal durchlebt die Hündin ihre Läufigkeit, ohne dass man wesentliche Verhaltensänderungen feststellt. Meistens aber entwickeln die Damen neues und ungewöhnliches Verhalten. Vor dem Beginn der Hitze wird die Hündin oft kuschel- oder anlehnungsbedürftiger. Sie weicht einem dann manchmal gar nicht mehr „von der Pelle“. Außerdem beginnt ihr Geschlechtsteil anzuschwellen, es wird dunkler und es wird häufiger „geputzt“. Oft geht es dann auch schon los mit dem Herummäkeln am Essen – noch mehr als sonst meine ich... Das sind so die Zeichen, dass es bald los geht.
Der Zyklus selbst besteht aus vier Phasen. Es kommt dabei zu Blutungen, die unterschiedlich ausgeprägt sind. Daran lässt sich feststellen, in welchem Stadium sich die Hündin befindet.
Anfangs ist das Blut intensiv dunkelrot gefärbt, und es ist mengenmäßig auch relativ viel. Das ist der sogenannte ProÖstrus, die „Vorbrunst“. Jetzt bereits sind Rüden sehr interessiert, aber noch ist die Hündin nicht deckfähig und sie wird Annäherungen abweisen – zum Teil recht eindeutig und durchaus aggressiv. Das Ganze dauert ungefähr zehn Tage.
Danach beginnen die Blutungen wässriger oder auf alle Fälle wenigstens deutlich „verdünnter“ und hellroter zu werden bis hin zu farblosem Ausfluss. Das ist das Zeichen, dass jetzt die eigentliche Brunst begonnen hat, der sogenannte Östrus. In dieser Zeit ist die Hündin deckfähig und erlaubt Rüden auch, sich zu nähern. Wenn man die Hündin in dieser Zeit oberhalb des Schwanzansatzes krault, wird sie ihren Schwanz zur Seite drehen und „stehen“, das heißt, sie lässt sich in dem Moment nicht ins „Sitz“ befehlen, auch wenn sie ansonsten dieses Kommando gut beherrscht. Diese Phase ist von Fall zu Fall sehr unterschiedlich in ihrer zeitlichen Dauer. Meist dauert es zwischen 3 und 6 Tagen. In dieser Zeit ist die Hündin aber nur etwa 3 Tage tatsächlich deckbereit.
Oft folgt nun eine zwei- bis dreitägige Nachblutung, die aber gerade bei kleinen Rassen auch fast völlig ausbleiben kann. Das ist dann der Beginn des MetÖstrus, der sogenannten Nachbrunst. Die Hündin lässt sich nicht mehr decken, das Interesse der Rüden lässt nach. Der MetÖstrus kann durchaus neun Wochen andauern. In dieser Zeit kann die Hündin Anzeichen einer Scheinschwangerschaft entwickeln und sie scharrt sich im Körbchen gerne Nestchen aus der Decke zusammen (oder macht das auch auf dem Sofa mit Kissen usw.).
Danach macht die Hündin einen mehrmonatigen AnÖstrus durch, die hormonelle Ruhephase.
In der Regel werden Hunde zwei Mal pro Jahr läufig. Nach dem AnÖstrus beginnt der Zyklus also nach einigen Monaten wieder mit der Vorbrunst, dem ProÖstrus.
Unmittelbar vor oder während der Läufigkeit können folgende Verhaltensweisen auftreten (ohne Anspruch auf Vollständigkeit): sie pinkeln ständig beim Gassigang, markieren und heben gelegentlich sogar das Bein, sind plötzlich recht charmant zu Rüden, stehen Nase an Nase, die Rute hoch erhoben und „kokettieren“, ansonsten werden sie im Alltag dickköpfig und folgen plötzlich nicht mehr so gut, oder sie verkriechen sich und wirken lustlos oder werden im Gegenteil schmusebedürftiger. Faule Mädchen sind dann plötzlich aktiver, Wirbelwinde werden auf einmal faul...
Manchmal kommt es zu einer sogenannten stillen Läufigkeit. Die Hündin hat dann keinen Ausfluss und zeigt auch überhaupt keine der genannten Verhaltensweisen. Dann bemerkt man eventuell gar nicht, dass sie läufig ist. Dies passiert besonders bei älteren Hündinnen gelegentlich.
Schönen Sonntag
Erich