Ein bleibendes Problem sind fremde Hunde, alle, klein oder groß. Beim erstmaligen Zusammentreffen mit meinen anderen 3 gab es keinerlei Probleme. Es war als wäre sie schon immer da gewesen. Sie spielt sich aber öfter auf und pöbelt, aber größere Probleme entstehen daraus nicht. Ich nenne sie mein Macho-Mädchen. Die anderen haben das ignoriert oder Rabea hat sie schon mal zurecht gewiesen. Nilly lässt sich manchmal einschüchtern und geht ihr dann aus dem Weg. Und ich greife auch ein, wenn sie sich zu sehr aufspielt. ABER: Sie hat noch nie einen fremden Hund beschnüffelt, sondern randaliert an der Leine und bellt auch Hunde auf der anderen Straßenseite an, wenn ich sie nicht stoppe. Bevor sie sich beschnüffeln lässt, schnappt sie. Sie ist mein erster Chihuahua, der aus diesem Grund nicht ohne Leine läuft, außer ganz selten mal auf der Wiese oder im Wald, wenn weit und breit keine anderen Hunde in Sicht sind. Da hat sie dann sicherheitshalber eine lange Kordel dran, da sie mit Schleppleine nicht läuft, die macht ja Geräusche. Im Ernstfall befürchte ich, wäre sie weg. Sie ist eine Mischung aus ängstlich und aggressiv. Einmal hat sie sich auf dem Weg zum Tierarzt aus dem Hundebuggy gestürzt, weil da ein riesiger Schäferhund vorbei ging. Nur war sie festgebunden, so dass sie in der Luft bammelte, anstatt am Schäferhund. Wir gehen auch zum Kölner Chihuahuatreffen. Solange wir in der Gruppe laufen und keiner ihr zu nahe kommt, ist alles gut, aber jeder, der was von ihr will, wird angekeift. Und einmal waren wir beim Spieltreff für kleine Hunde, wo sie da eingezäunt ohne Leine sein konnte. Ergebnis: am Anfang keifte sie alle an und startete kleine Angriffe, Rute hoch, frech, aber ohne zu beißen, so Scheinattacken. Dann wurde sie ein paar Mal gejagt, danach Schwanz unten, hinter mir versteckt und wenn wieder einer was von ihr wollte, nahm sie Reißaus, kam aber auf Rufen zurück. Das war nicht wirklich, was ich mir vorgestellt hatte.
Wir hatten auch bereits eine Hundetrainerin, die nach Hause kam. Es wurden erst so Grundsatzsachen geändert wie Betten aus dem Flur und weg vom Eingang zum Wohnzimmer. Hatte ich ja schon alles im Fernsehen gesehen, dachte aber nicht, dass das für uns gelten würde. Bei Hundebegegnungen sollte ich entweder Bogen laufen, damit sie die nötige Distanz hat, oder sie auf den Arm nehmen. So bekommen wir das ganz gut geregelt. Ich hätte aber gerne, dass sie sich ganz einfach ganz normal mit anderen Hunden beschnüffelt, zumindestens mit dem einen oder anderen, ohne sich gleich drauf zu stürzen.
Ach ja, wir haben einen neuen Hunde unverträglichen Teilzeit-Nachbarshund. Vor dem Schlafen gehen wir meistens auf die große Wiese vor unserem Haus. Da flitzt Odette dann vorneweg. An einem Abend, ich hatte Rabea auf dem Arm und war noch damit beschäftigt, den Holzkeil unter die Tür zu schieben, gab es ein riesiges Gebell. Bevor ich draussen war, war der Nachbarshund auf dem Arm und Odette am Ende unseres kleinen Parks. Wie ich dann geschildert bekam, war sie auf ihn zugestürzt, dann er hinter ihr her und Herrchen hatte ihn zum Glück ganz schnell geschnappt. Darf gar nicht dran denken, wenn er sie gebissen hätte. Ist immerhin einiges größer als sie, Terrier. Da haben wir nochmal Glück gehabt.
Seitdem muss Odette warten, bis ich nach dem Rechten geschaut habe. Das funktioniert perfekt. Einmal gesagt, seitdem wartet sie bis ich mein o.k. gebe. Sie hört übrigens sowieso wie eine Eins. Z.B. im Rennen hinter einem Vogel her, stoppt sie sofort ab, um zurück zu kommen.
Und nun hat Odette am Samstag ihre erste Hundeschulstunde in einer Kleinhundegruppe und ich bin gespannt, ob das was bringt. Ich hatte vorher angefragt und Odette beschrieben und eine sehr nette Antwort bekommen:
"Der gemeinsame Freilauf ist ja nur ein Teil der Kleinhundegruppe. Entweder könnten wir versuchen, Ihre Hündin langsam erstmal an einen Hund der Gruppe heran zu führen (was nicht im Spiel enden muss, aber vielleicht zu etwas mehr Gelassenheit im Umgang mit anderen Hunden sorgt), oder sie nutzen die Zeit, in der der Freilauf stattfindet, für eine Übungswiederholung oder Entspannungstraining (wozu Sie dann natürlich angeleitet werden).
Von unserer Seite spricht jedenfalls nichts dagegen, mit Ihrer Hündin an der Kleinhundegruppe teilzunehmen!"
Ich bin total gespannt und werde berichten.
Mein erstes Quartett war gemeinsam in der Hundeschule und sie haben das alle zusammen besser gemacht, als die Einzelhunde ! Allerdings musste ich immer ein Handtuch dabei haben, da nur darauf Sitz oder Platz gemacht wurde.
